Kurzbefehle
Viele Funktionen im THERAKLES lassen sich über einen Tastaturkurzbefehl ausführen:
Kurzbefehl/Aktion | Funktion |
---|---|
Strg+N | Neue Projekt mit Standardeingaben erstellen |
Strg+O | Projekt öffnen |
Strg+S | Projekt speichern |
Strg+A | Alles auswählen, in Listen und Tabellen |
Strg+R | Simulation starten |
Strg+E | Exportdialog öffnen |
Alt+R | Reportdialog öffnen |
Kommandozeilenreferenz
Die Programmoberfläche kann mit Kommandozeilenargumenten gestartet werden:
Syntax:
> TheraklesApp [<Optionen>] [<Projektdatei>]
Mögliche Optionen:
Option/Schalter/Argumente | Beschreibung |
---|---|
--help |
Zeigt die möglichen Optionen an |
--lang=<Sprach-id> |
Gibt an, mit welcher Programmsprache das Programm gestartet werden soll. Mögliche Sprach-IDs: de, en |
Wird eine Projektdatei übergeben, so lädt THERAKLES dieses Projekt bei Programmstart.
Kommandozeilenargumente des Konsolensolvers
Die Konsolenversion von THERAKLES erfordert zwingend die Angabe einer Projektdatei (relativer oder absoluter Pfad zur Datei):
Syntax:
> TheraklesSolver [<Optionen>] <Projektdatei>
Mögliche Optionen:
Option/Schalter/Argumente | Beschreibung |
---|---|
--help |
Zeigt die möglichen Optionen an |
-v, --version |
Zeigt Programm-/Modellversion an |
--verbosity-level=<0..4> |
Legt den Detailgrad der Ausgaben fest. Ein Wert von 0 schaltet alle Ausgaben auf der Konsole ab. Unabhängig von der Konsolenausgabe werden alle Ausgaben in die Logdatei geschrieben (siehe Projekt-Ergebnisverzeichnisse). |
--disable-output |
Es werden keine Ergebnisdateien geschrieben, nur log-Dateien; Diese Option ist eigentlich nur sinnvoll in Verbindung mit --LEC-output-file |
--LEC-output-file=<pfad> |
Schreibe aggregierte Ausgabedaten im LEC Format in die angegebene Datei |
-o=<output directory> ,--output-dir=<...> |
Verwende angegebenen Pfad für das Ergebnisdatenverzeichnis anstelle des automatisch generierten Verzeichnisnamens (entsprechend Projektdateiname) |
--fmu-export=<FMU-target-file> |
Exportiere eine Functional Mockup Unit (FMU) (siehe FMU-Export) |
--fmu-result-root=<FMU-result-root-directory> |
Lege die Standardeinstellung für das Ausgabedatenverzeichnis der FMU fest (siehe FMU-Export) |
--modelica-export=<target-dir> |
Generiert Modelica-Quelltext für einen Teil des Raummodells (aktuell Wandkonstruktionen, Klima und Raumknoten, nur thermisch), siehe Modelica-Export |
--les-solver=<LES solver> |
Lege den linearen Gleichungssystemlöser fest, unterstützt: Dense , BTridiag , GMRES , BiCGStab und KLU (siehe Diagnose und Performanceoptionen) |
--integrator=<integrator> |
Lege den Zeitintegrator fest, unterstützt: ImplicitEuler , CVODE (siehe Diagnose und Performanceoptionen) |
Hinweis: Bei Optionen, welche ein zusätzliches Argument erwarten, ist darauf zu achten, dass es keine Leerzeichen zwischen Option, Gleichheitszeichen und Argument gibt. Sind z.B. Leerzeichen einem Pfadargument enthalten, so muss das gesamte Argument in Anführungszeichen "" eingeschlossen sein. Das gleiche gilt für die Projektdatei.
Beispiel:
> TheraklesSolver --fmu-export="../../FMUs/Var 1.fmu" "Raummodell Variante 1.rmxml"
Aggregierte Ergebnisdatei
Bei Verwendung der Option --LEC-output-file
wird eine Textdatei mit aggregierten Ergebnissen geschrieben:
Heating demand [kWh/a] = 1361.25
Cooling demand [kWh/a] = 0
Window radiation gains [kWh/a] = 0
Hinweis: In zukünftigen Versionen wird diese Datei noch weitere Kenngrößen enthalten.
Projektdateiformat
Die Projektdatei ist im XML-Format unter Verwendung von UTF8-kodierten Zeichenketten abgelegt. Die einzelnen Einträge sind selbsterklärend und entsprechen den jeweiligen Eingaben (und Einheiten) in der Programmoberfläche.
Eingebettete Datenbankeinträge
Neben den Projekteingabedaten sind alle verwendeten Datenbankeinträge ebenfalls in der Projektdatei enthalten. So können Projektdateien mit eigenen Definitionen von einem Rechner zu einem anderen ohne Austausch der Datenbanken selbst transferiert werden.
Beim Einlesen einer Projektdatei in THERAKLES werden alle noch nicht vorhanderen Definitionen (Materialien, Konstruktionen etc.) in die benutzerdefinierten Datenbanken der THERAKLES Installation übertragen.
Hinweis: Datenbankelemente werden über IDs verknüpft. Wenn z.B. in zwei THERAKLES-Installationen jeweils ein neues Material erstellt wird, erhält dieses Material in den unabhängigen Programminstallationen jeweils die gleiche ID. Kopiert man nun ein Projekt von einer Programminstallation zur nächsten, gibt es eine ID-Kollision. Diese wird dadurch aufgelöst, dass das importierte Material eine neue, unbenutzte ID erhält und in die Benutzerdatenbank eingetragen wird. In der Projektdatei wird die jeweilige ID in allen Referenzen ersetzt. Damit ist die Projektdatei auf der zweiten Installation nicht mehr identisch mit der ursprünglichen Projektdatei.
Dateiformat für Zeitreihen
In THERAKLES werden Zeitreihendateien für die Eingabe von zeitlich veränderlichen Temperaturen in Nachbarzonen verwendet. Dabei wird entweder das CCD-Format oder das TSV-Format verwendet.
CCD-Formatbeschreibung
Es besteht aus einem Header und den Daten:
# Drempel-Lufttemperaturen von Kristina
#
# Zeilen mit # sind Kommentarzeilen.
# Schlüsselwort TEMPER zeigt Temperatur an
# Zwischen TEMPER C Zeile und Daten muss eine Leerzeile sein
# Der Zeitpunkt 0 d 00:00:00 und 365 d 00:00:00 sind identisch und
# dürfen nicht zweimal vorhanden sein.
TEMPER C
0 00:00:00 3.02
0 01:00:00 3.02
0 02:00:00 3.02
0 03:00:00 3.02
0 04:00:00 3.02
0 05:00:00 3.02
0 06:00:00 3.02
...
364 19:00:00 11.61
364 20:00:00 11.61
364 21:00:00 11.6
364 22:00:00 11.59
364 23:00:00 11.58
Wichtig ist die Zeile mit der Typdefinition und der Einheit: TEMPER C
, danach folgen die eigentlichen Daten.
Die Zahlen sind mit Leerzeichen oder Tabulatorzeichen voneinander getrennt. Jede Zeile definiert einen Zeitpunkt und in der letzten Spalte den Temperaturwert (englisches Zahlenformat, kein Komma verwenden!).
Die Zeitpunkte müssen streng monoton steigend sein, wobei die Zeitabstände beliebig sein können (variable Zeitschritte sind möglich).
Da THERAKLES Jahressimulationen durchführt, sind die Zeitpunkte 0 00:00:00
und 365 00:00:00
gleich und dürfen entsprechend nicht beide (mit eventuell unterschiedlichen Temperaturen) in der Datei vorhanden sein.
Die Datei CCD-Dateivorlage.ods kann zur bequemen Erstellung von CCD-Dateien verwendet werden (LibreOffice, Excel etc.). Die eigentliche CCD-Datei erstellt man am Besten in einem Texteditor, in den man mit Kopieren+Einfügen den gesamten vorher markierten Inhalt der CCD-Dateivorlage kopiert.
Hinweis: Falls LibreOffice/Excel/etc. auf das deutsche Sprachformat eingestellt ist, muss man danach im Texteditor alle , mit . ersetzen.
TSV-Formatbeschreibung
TSV-Dateien sind einfache Dateien, wie sie direkt beim Kopieren einer Tabelle aus der Tabellenkalkulation entstehen. Die einzelnen Spalten sind mit Tabulatoren getrennt (daher die Erweiterung TSV - tab separated values). THERAKLES verlangt für einfache Zeitreihen exakt zwei Spalten. Die erste Zeile der Datei muss die Kopfzeile mit folgendem Format sein:
Zeit [h]\t Temperatur [C]
Statt der Zeiteinheit h kann auch eine andere Zeiteinheit (s, m, d, a) verwendet werden. Ebenso kann statt C (für Grad Celsius) auch K (für Kelvin) verwendet werden. \t steht für das Tabulatorzeichen.
In den darauffolgenden Zeilen stehen nun jeweils zwei Zahlen: die Zeit und die Temperatur.
Zeit [h] Temperatur [C]
0 3.02
1 2.02
2 2.2
3.5 4.1
5 5.5
Die Zeitpunkte müssen streng monoton steigend sein und bei zyklischen Jahresdaten dürfen die Zeitpunkte 0 d und 365 d nicht doppelt vorkommen.